Scham – das unerträgliche Gefühl, ein Fehler zu sein

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Scham – das unerträgliche Gefühl, ein Fehler zu sein 

Scham ist eine der Emotionen, die am schwierigsten auszuhalten ist, denn sie erstreckt sich nicht nur auf unsere Handlungen, sondern auf unser gesamtes Selbst. Wer sich schämt, möchte im Erdboden versinken, unsichtbar werden oder gar ganz aufhören, zu existieren. Oft ist sie mit einem tiefen Gefühl der eigenen Unvollkommenheit verknüpft und der Annahme, weder liebenswert noch kompetent zu sein.

Sich zu schämen, kann gleichbedeutend mit der Meinung über sich selbst sein, keine Existenzberechtigung zu haben, unerwünscht zu sein oder eine völlige Fehlkonstruktion. Ein Fehler, den es auszumerzen gilt.

Wie tiefgreifend Scham das Leben beeinflussen und beeinträchtigen kann und warum sie trotz allem eine wichtige Funktion hat, erfahren Sie im heutigen Beitrag.

SCHAM UND SCHULD

Während das Empfinden von Schuld bzw. Schuldgefühlen sich häufig auf ein reales oder vermeintliches (Fehl-) Verhalten bezieht, stellt das Schamerleben eine Emotion dar, die fundamental ist und das eigene Selbst massiv zu entwerten droht – bis hin zu massiven Suizidgedanken.

Literarisch wird dieses Erleben etwa in der Novelle „Leutnant Gustl“ von Arthur Schnitzler verarbeitet. Darin wird erzählt, wie der junge Leutnant Gustl während einer Konfrontation mit einem Bäcker in seiner militärischen Ehre als Offizier so stark verletzt wird, dass er keine Alternative zum Suizid sieht.

Photo by Aaron Burden on Unsplash
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MÖGLICHE URSPRÜNGE VON SCHAM 

Scham – das unerträgliche Gefühl, ein Fehler zu sein. Woher kommt dieses Erleben eigentlich? Oftmals nimmt es seinen Anfang bereits in der frühen Kindheit – im Kleinkindalter ab ungefähr zwei bis drei Jahren. Das Schamerleben der engsten Bezugspersonen – in der Regel die Eltern – spielt dabei eine große Rolle. 

Eigene und übernommene Wertvorstellungen, Normen, Traditionen und kulturelle Praktiken prägen das elterliche Schamempfinden. Das kann sich auf die eher körperlichen Aspekte (beispielsweise Nacktheit, Lustempfinden), auf die Emotionen (zum Beispiel Wut, Trauer) oder auch auf die Vorstellung darüber, was richtig oder falsch ist (etwa Männer dürfen nicht weinen, Frauen sollen weiblich sein), beziehen.

Körperliche Nähe zum eigenen Kind kann dann beispielsweise als schambesetzt erlebt werden, was zu einer Distanzierung auf körperlicher, aber zugleich auch emotionaler Ebene führt. Ebenso kann das Stillen oder Wickeln mit Gefühlen von Scham verbunden sein; aber auch im weiteren Verlauf kann das bloße Verhalten des Kindes Scham bei den Eltern auslösen (wie kindliche Wutausbrüche in der Öffentlichkeit). Dies ist bekannt als sogenannte Fremdscham. 

Bei Fremdscham etwa werden ähnliche Hirnareale aktiviert, wie beim Anblick körperlichen Schmerzes von anderen Personen. Damit ist das Schamerleben stark körperlich verankert und zählt zu den aversiven, d. h. unangenehmen Emotionen.

Photo by charlesdeluvio on Unsplash
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TRAUMATISCHE SCHAM – WENN ELTERN SCHAM ALS ERZIEHUNGSMETHODE MISSBRAUCHEN 

Das Resultat einer Erziehung, die auf Scham und Beschämung ausgelegt ist, ist häufig ein braves und angepasstes Kind. Im Extremfall ist es so angepasst und ausgerichtet auf die elterlichen Erwartungen, dass es zum Vorzeige-Kind mutiert, indem es eigene Bedürfnisse verleugnet oder gar nicht mehr wahrnehmen kann, existenziell abhängig vom elterlichen Wohlgefallen ist und eine innere Einsamkeit und Leere in sich spürt.

Meist legen die Eltern von sogenannten Vorzeige-Kindern großen Wert auf die intensive Förderung ihres Nachwuchses: Sie investieren viel Zeit und Geld und scheuen keine Mühe, um ihren Kindern den Platz zu sichern, der ihnen nach elterlicher Meinung rechtmäßig zusteht. Doch Kinder, die daran gewöhnt sind, stets wie Vorzeigeobjekte behandelt zu werden, bemessen ihren Wert zunehmend nur noch daran, wie „vorzeigbar“ sie sind – in ihrem äußeren Erscheinungsbild, ihrer schulischen Leistung, ihren Erfolgen im Sport und/oder ihrem grundsätzlichen Verhalten im Umgang mit anderen. (aus Dysfunktionale Familien: Die Rolle des Vorzeige-Kindes)

Ein weiterer Schutzmechanismus besteht darin, die erlebte Scham damit abzuwehren, die Rolle des Clowns zu übernehmen und über sich selbst zu lachen, bevor es jemand anderes tut. Obwohl Humor eine hilfreiche Strategie gegen das Schamerleben darstellt, kann sie – wenn sie die einzige Reaktion darstellt – sich ins Gegenteil verkehren. Wer sich selbst niemals ernst nimmt, hält es dann auch häufig nicht aus, von anderen wirklich ernst genommen zu werden. Der Humor und das Lachen werden zu einer schützenden Fassade, hinter der sich Gefühle wie Einsamkeit, Trauer, Angst oder Leere verbergen. (aus Dysfunktionale Familien: Die Rolle des Clowns)

Jemanden zu beschämen – insbesondere dann, wenn es sich um die kleinsten und schutzlosesten unserer Mitmenschen handelt, die Kinder und Jugendlichen – greift das fundamentale Erleben des Selbst an.

Einem beschämten Kind wird vermittelt, dass es falsch sei, mit ihm etwas ganz und gar nicht stimme, es ein Fehler sei oder sogar besser gar nicht erst existiere. Die Folgen sind gravierend und können von einem geringen Selbstwertgefühl bis hin zu wiederkehrenden Suizidgedanken reichen.

Photo by Paul Kapischka on Unsplash
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WARUM SCHAM TROTZDEM WICHTIG IST

Scham hat allerdings nicht nur Schattenseiten, sondern erfüllt auch überaus wichtige Funktionen im sozialen Miteinander. Wann immer es um die Einhaltung von Normen und Werten geht, kann das Schamgefühl ein wichtiger Signalgeber dafür sein, was in der sozialen Umgebung angebracht ist und was nicht. Dies ist kulturell geprägt und bezieht sich auf unterschiedliche Lebensbereiche.

Verhaltensweisen, die beispielsweise im Privaten völlig in Ordnung sein können – Nacktheit in den eigenen Wohnräumen etwa – können im öffentlichen Raum nicht nur als anstößig erlebt werden, sondern auch rechtliche Folgen nach sich ziehen. In Abhängigkeit vom Kontext, von räumlicher und zeitlicher Dimension (aber auch Geschlecht, sozialem Status oder Alter) können die Bewertungen dabei ganz unterschiedlich ausfallen.

Wenn wir bei der individuellen Scham bleiben, so lässt sich das Schamerleben als eine gesunde Grenze dessen definieren, was unsere menschliche Würde und damit unser Menschsein schützt. Scham hat somit eine Schutzfunktion inne, indem sie eine Grenze markiert, die sich auf körperlicher Ebene sehr deutlich zeigt: Erröten, Herzklopfen, Schwitzen oder auch Ohnmachtsgefühle.

Photo by Ian Keefe on Unsplash
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ANZEICHEN FÜR EINE UNGESUNDE SCHAM

Vielleicht stehen Sie jetzt vor der Frage, ob das Ausmaß an Scham, das Sie regelmäßig erleben, noch in einem „normalen“ Rahmen liegt oder ob Sie an ungesunder Scham leiden. Um Ihnen dabei zu helfen, diese Frage zu beantworten, möchte ich Ihnen einige Aspekte nennen, die eher für eine ungesunde Scham bzw. ein ungesundes Schamerleben sprechen.

Folgende Anzeichen sprechen für eine ungesunde Tendenz:

    • Ihr Schamerleben hindert Sie daran, Dinge in Angriff zu nehmen, die Ihnen wichtig sind und am Herzen liegen.
    • Sie schrecken vor engen Beziehungen zurück, weil Sie befürchten, dass der bzw. die Andere Sie so sehen könnte, wie Sie wirklich sind.
    • Es fällt Ihnen sehr schwer, sich authentisch zu zeigen. Lieber flüchten Sie sich hinter eine Maske oder Fassade, um Ihr wahres Selbst zu verbergen.
    • Ihr Schamerleben schränkt Ihren Alltag massiv ein; Sie ziehen sich sozial zurück, können (entgegen Ihrem Wunsch) keiner Berufstätigkeit nachgehen und empfinden immer weniger Lebensfreude und -zufriedenheit.
    • Beziehungen scheitern immer wieder an dem Punkt, an dem es darum geht, sich seinem Partner bzw. seiner Partnerin zu öffnen und dabei auch verletzlich zu zeigen.
    • Sie fühlen sich falsch, ganz gleich, was Sie tun oder nicht tun. Sie glauben nicht, dass es eine Rolle spielt, ob Sie leben.
    • Sie kämpfen immer wieder mit Suizidgedanken.

Was Sie tun können

Der erste Schritt besteht zunächst einmal darin, sich der schmerzvollen Emotion bewusst zu werden, um sie in einem weiteren Schritt zu akzeptieren. Das bedeutet nicht, sie hinzunehmen oder zu resignieren, sondern den Ist-Zustand – das Gefühl von Scham – anzunehmen und den Schmerz darüber zuzulassen. Gerade dann, wenn es sich um einen alten Schmerz handelt, ist es wichtig, behutsam mit sich und seinen Emotionen umzugehen. 

Je stärker Ihr Schamerleben ist und je mehr es Sie in Ihrem Alltag, Ihren Beziehungen, Ihrem Beruf und Ihren Freizeitaktivitäten einschränkt, desto wichtiger ist es, dass Sie sich dabei professionell unterstützen lassen. Bei traumatischer Vorgeschichte und starker Belastung ist meiner Erfahrung nach eine Psychotherapie sehr sinnvoll. Zur Suche nach einem freien Therapieplatz können Sie Ihre Krankenkasse kontaktieren, die in der Regel eine Liste von Psychotherapeut:innen bereitstellt.

Dabei sollten Sie sich keinesfalls entmutigen lassen, auch wenn die Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz unzumutbar lang ist. 

Photo by Mercedes Bosquet on Unsplash
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Meine Frage an Sie:

Wie ist Ihr Verhältnis zur Scham? Was hätten Sie sich als Kind und/oder Jugendliche in für Sie beschämenden Momenten gewünscht? Wie gehen Sie heute damit um, wenn Sie Scham empfinden?

Eine wichtige Erinnerung an Sie

  • Sie sind wertvoll. Ohne Wenn und Aber.

Wenn Sie bei dem Prozess der Aufarbeitung Ihrer Scham bzw. eines übermäßigen Schamerlebens eine empathische Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei mir. Sofern allerdings traumatische Ereignisse in Ihrem Leben vorlagen, lege ich Ihnen eine Psychotherapie nahe.

 

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© 2023 Romy Fischer

Wie Verbindlichkeit Vertrauen schafft

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash
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Wie Verbindlichkeit Vertrauen schafft

… und Unverbindlichkeit es auf lange Sicht zerstört. 

Wir leben in einem sehr schnelllebigen Zeitalter. Tag für Tag prasseln Millionen und Abermillionen von Informationen auf uns ein: Beruflich und privat. Wir können aus einem nahezu unbegrenzten Fundus an Möglichkeiten, Gelegenheiten und Veranstaltungen schöpfen, die weder räumlich noch zeitlich beschränkt sind – das Internet macht es möglich.

Wo unsere Aufmerksamkeit früher überwiegend nur mit Fernsehen und Radio konkurrieren musste, begleiten uns Smartphones überall hin: Zum Essen bei den Eltern, ins Meeting mit Kolleg*innen, zum ersten Date und aufs stille Örtchen. Texte, Bilder, Videos stehen uns jederzeit zur Verfügung, wenn nicht gerade das Wlan streikt. Wann immer wir uns langweilen (könnten), greifen wir zu unserem unverzichtbaren Begleiter. Mit einem Wisch ist alles weg – die Langeweile, das Gefühl verschwendeter Zeit beim Warten, der Berg an ungeliebten Aufgaben.

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AUF ALLEN HOCHZEITEN GLEICHZEITIG TANZEN

Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass derzeit nur eingeschränkt auf Hochzeiten getanzt werden kann – tatsächlich wird nur auf Scheidungen seltener getanzt – sollten es im Idealfall gleich alle sein, zumindest in der Theorie.

Denn wenn wir an besagtem Freitag- oder Samstagabend doch feststellen sollten, dass die Müdigkeit überwiegt (oder die Streaming-Dienste die langersehnte neue Staffel streamen), sagen wir gerne auch noch kurz vor knapp ab. Gerne mit einer Ausrede wie körperlicher Unpässlichkeit, krankem Haustier (sofern vorhanden) oder wahlweise einem Mix aus beidem. Komme ich heute nicht, komme ich morgen. Vielleicht.

Sich alle Optionen offen zu halten, ist kein Trend mehr, sondern mutiert geradezu zum Lebensmotto. Vielbeschäftigte Menschen priorisieren nun einmal. Oder zweimal. Eventuell auch ständig – und damit letztendlich gar nicht. Wir verspielen dabei vor allen Dingen eins: Verlässlichkeit und Vertrauen. Und verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen ist kein leichtes Unterfangen, zuweilen auch unmöglich.

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WIEDERHOLTES VERSETZEN VERSPIELT LANGFRISTIG VERTRAUEN

Was sich wie eine Formel aus dem Schulunterricht anhört, trifft einen wahren Kern: Wer Menschen aus seinem Umfeld immer wieder kurzfristig versetzt, hängen oder im Regen stehen lässt, verspielt auf lange Sicht deren Vertrauen.

Wenn Betriebe für kurzfristiges Versetzen Ausfallhonorare oder -gebühren erheben, passiert das im sozialen Umfeld wesentlich subtiler. Das Vertrauenskonto wird schleichend geleert, bis zu dem Punkt, an dem es nichts mehr abzuheben gibt. Die Folge: Die Freundschaft oder Bekanntschaft kühlt massiv ab – oder endet im schlimmsten Fall.

Mehrere Eisen im Feuer zu haben bedeutet nicht, das eine auf Kosten des anderen zu schmieden.

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VERBINDLICHKEIT SCHAFFT VERTRAUEN

Wem schenken wir unser Vertrauen in der Regel? Den Menschen, auf die wir uns verlassen können. Den Menschen, auf die wir zählen können und deren Wort gilt, bei Regen und bei Sonnenschein (oder anderen Dingen jenseits unserer Kontrolle). Die uns nicht mit Ausreden abspeisen, sondern da sind, wenn wir sie brauchen. Und das gilt in der Regel auch umgekehrt.

Wir vertrauen auf lange Sicht den Menschen, die sich als vertrauenswürdig und verlässlich erweisen. Deshalb ist Verbindlichkeit insbesondere in der heutigen Zeit zu etwas umso Wichtigerem und Seltenerem zugleich geworden. 

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Mein Denkimpuls an Sie:

Überlegen Sie doch einmal, in welchen Situationen Sie dazu neigen, sich alle Optionen offen zu halten und Ihre Mitmenschen in der Schwebe zu halten. Was hindert Sie daran, sich für die eine Option – und gegen eine andere – zu entscheiden? Was glauben Sie zu verlieren?

Eine wichtige Erinnerung an Sie

  • Verbindlichkeit bedeutet in der Regel nicht, sich lebenslang an eine Entscheidung zu ketten.
  • Ein Vielleicht kann vieles bedeuten: Der fehlende Mut zum Nein, aber auch zum Ja.
  • Verbindlichkeit ist keine Einbahnstraße.
  • Verbindlichkeit ist ein wichtiger Grundstein für Vertrauen.

Wenn Sie bei diesem Prozess eine empathische Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei mir.

 

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© 2023 Romy Fischer

Was tun, wenn die Gedanken kreisen?

Photo by Caleb George on Unsplash
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Was tun, wenn die Gedanken kreisen?

Nehmen Sie sich selten Zeit für sich? Kommen alle anderen vor Ihnen, bevor Sie an sich denken? Fühlen Sie sich häufig erschöpft, leer und ausgebrannt? Sind Sie es leid, dass Ihr stummer Schrei nach Hilfe ungehört und unbeantwortet bleibt? Ist Ihr größter Luxus eine einzige Minute am Tag für sich selbst? Und ausgerechnet dann stehen Ihre Gedanken nicht still, sondern laufen zur Höchstform auf?

Dann möchte ich Sie im heutigen Artikel zu einer kleinen Übung einladen.

Photo by Thought Catalog on Unsplash
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GEFANGEN IM GEDANKENKAUSSELL

Mit größter Wahrscheinlichkeit sind Sie nicht zum ersten Mal auf der Suche nach einer Lösung, die Ihnen etwas Erleichterung verschafft. Einige Minuten Zeit, um aus dem Hamsterrad auszusteigen und den Kopf freizukriegen – um durchzuatmen und Ihre eigenen Bedürfnisse wieder zu spüren.

Ich möchte Sie einladen, sich einen Moment Zeit zu nehmen, sich eine Tasse Ihres Lieblingsgetränks zu kochen und im Anschluss ein gemütliches (und vor allem ungestörtes) Eckchen zu suchen. Sind Sie soweit, Ihre Gedanken näher zu beleuchten? Dann lassen Sie uns beginnen.

Wenn Sie mögen, können Sie dabei gerne die Augen schließen und innehalten, um den Gedanken zu lauschen, die Ihnen durch den Kopf gehen. Handelt es sich um Gedanken, die darum kreisen, was alles noch zu erledigen ist? Sind es Gedanken, die in einer endlosen Abfolge auf Sie einzuprasseln scheinen? Oder vernehmen Sie eine Stimme, die Ihr derzeitiges Nichtstun kritisiert? Was es auch ist, es gibt kein Richtig oder Falsch.

Photo by t e y a on Unsplash
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GEDANKEN UNTERDRÜCKEN ZU WOLLEN IST ZWECKLOS

Es ist vielleicht überraschend, aber über den Tag verteilt schießen uns eine beträchtliche Menge an Gedanken durch den Kopf. Nicht wenige davon sind unnütz, absurd und schädlich für uns. Sie zu unterdrücken zu wollen ist auf lange Sicht zwecklos.

Mit Sicherheit kennen Sie die Aufgabe, sich keinen rosa Elefanten vorzustellen – und das mit aller Kraft. Was aber geschieht? Das genaue Gegenteil: Das Bild eines rosa Elefanten steht klar vor Ihrem geistigen Auge.

Ähnlich verhält es sich mit den Gedanken, die wir zu unterdrücken versuchen: Sie drängen sich uns ungewollt immer wieder auf, statt zu verschwinden.

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GEDANKEN KOMMEN UND GEHEN …

… wie Meereswellen an einer Brandung oder einem Strand. Wie könnten Sie mit kreisenden Gedanken umgehen?

Eine von vielen Möglichkeiten ist es, sich das Bild eines Strandes vorzustellen. Ihre Gedanken stellen in diesem Bild die Wellen dar. Sie würden schließlich auch nicht versuchen, die Wellen davon abzuhalten, ans Ufer zu rollen? Sondern vielmehr einen Schritt zurücktreten, wenn Sie es vermeiden wollten, nass gespritzt zu werden oder gar mitgerissen zu werden.
Und ähnlich verhält es sich mit den Gedanken: Wenn wir nicht von ihnen überrollt werden möchten, ist es hilfreich, uns von ihnen zu distanzieren.

Wie das geht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Photo by Kees Streefkerk on Unsplash
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ZUM AUSPROBIEREN

Bleiben wir bei dem Bild der heranrollenden Wellen. Auch jetzt dürfen Sie gerne die Augen schließen, wenn Sie mögen – oder alternativ einen Punkt fixieren. Im nächsten Moment stellen Sie sich folgendes vor:

Wie Meereswellen rollen die Gedanken auf Sie zu, brechen am Ufer und ziehen sich dann wieder zurück. Und das wiederholt sich: Wieder und wieder. Mit jeder weiteren Woge gewinnen Sie etwas mehr an innerer Distanz zu Ihren Gedanken. Statt gegen die Wellen (Gedanken) anzukämpfen, beobachten Sie Ihren Ablauf. Nichts weiter.

Wenn Sie mögen, können Sie sich ergänzend vorstellen, wie Sie durch ein Fernrohr auf die Wellen blicken, aus weiter Entfernung, die sich stetig vergrößert. Bis Sie irgendwann nur noch eine blau-weiße Oberfläche erkennen, aber nicht mehr die einzelnen Wellen. Nur ein sanftes Kräuseln auf einer riesigen Wasseroberfläche, in weiter Entfernung.

Berichten Sie mir gerne, wie Sie diese Übung erlebt haben.

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Mein Denkimpuls an Sie:

Fragen Sie sich selbst einmal, ob jeder Ihrer Gedanken Aufmerksamkeit verdient. Sind alle Gedanken gleich hilfreich? Oder gibt es einige, die mehr schaden als nützen, sich Ihnen aber dennoch häufig aufdrängen? Und wenn das so wäre: Sollten Sie Ihnen weiterhin Aufmerksamkeit schenken?

Wenn Sie bei diesem Thema im Allgemeinen oder dieser konkreten Übung Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei mir.

 

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Die Familie: Ein komplexes System

Photo by Hannah Busing on Unsplash
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Die Familie: Ein komplexes System

Schon der russische Schriftsteller Leo Tolstoi schrieb in seinem berühmten 1877/78 veröffentlichten Roman Anna Karenina:

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“

Diese Aussage stimmt in ihrer Pauschalität nur bedingt, macht aber vor allem eines deutlich: Das Leid (innerhalb) einer Familie hat viele Gesichter.

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FAMILIEN ALS KOMPLEXE SYSTEME

Familien sind komplexe Systeme, die vor allem danach bestrebt sind, sich selbst zu erhalten. Damit dieses System aufrechterhalten werden kann, werden den einzelnen Familienmitgliedern bestimmte Rollen zugewiesen.

Das geschieht jedoch in der Regel nicht in einer bewussten demokratischen Auseinandersetzung, sondern auf einer unbewussten Ebene. Diese wiederum kann oftmals nur von außen erkannt werden: Mit genügend räumlicher und emotionaler Distanz. Welche Rollen das im Einzelnen sind, hängt dabei zunächst einmal von den Bezugspersonen ab.

Meist sind das die Eltern, die ihrerseits wiederum bestimmte Rollen erfüllen. Diese Rollen sind oft stereotyp und dichotom unterteilt: Zum Beispiel in „typisch männlich“ und „typisch weiblich“, der Mann als „Ernährer“, die Frau als „Kümmererin“. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Ehen sind aufgrund von eigenen Sozialisationserfahrungen vor diesen Stereotypen nicht gefeit.

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DAS KIND ALS PROJEKTIONSFLÄCHE

Kommt dann ein Kind ins Spiel, wird das bis dato eingependelte Verhältnis auf den Kopf gestellt.

Noch bevor es das Licht der Welt erblickt, wird eine ganze Reihe von Vorstellungen auf das Kind projiziert. Das können Wünsche und Sehnsüchte sein, aber auch das genaue Gegenteil. Unerwünschte Eigenschaften, Charakterzüge, die die werdenden Eltern an sich oder ihrem Partner massiv ablehnen, körperliche oder psychische Schwächen, die sie in ihrem Nachwuchs ausmerzen wollen.

Ebenso kann es aber auch sein, dass das Kind in eine ungünstige Lebenssituation hineingeboren worden ist, weil die Eltern (zu) jung waren, berufliche Schwierigkeiten hatten oder mit ihrem eigenen Leben schlichtweg überfordert waren. Auch und gerade Partnerschafts- und/oder Ehekonflikte werden dann auf dem Rücken des Kindes ausgetragen. Manche Eltern geben ihrem Kind sogar die Schuld für ihr vermeintlich verfehltes Leben.

Lange, bevor den Kindern klar wird, was da eigentlich geschieht, finden sie sich dann in der Rolle des schwarzen Schafes wieder. Je nach Konstellation muss es wahlweise als Blitzableiter für die Eltern, Sündenbock der Familie oder gescheiterter Hoffnungsträger herhalten. In jedem Fall kann das Kind nur verlieren: Entweder seine Bezugspersonen – oder sich selbst.

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GEFANGEN IN EINER ROLLE

Das Kind kann sich noch so sehr anstrengen, aus dieser Rolle auszubrechen, es wird ihm bzw. ihr nicht gelingen – jedenfalls nicht, ohne dass Familiensystem ins Chaos zu stürzen. Denn das bedeutet für das System den absoluten Super-Gau. Und wie jedes System kämpft auch das Familiensystem erbittert um seinen Erhalt – oftmals mit schwierigen Folgen für alle Beteiligten.

Die daraus resultierenden Folgen sind vielfältig. Sie spielen sich zum einen auf der Beziehungsebene und zum anderen auf der physisch-psychischen Ebene ab. Das sind beispielsweise:

    • Konfliktreiche Beziehungen
    • Symbiose- oder Fluchttendenzen in/aus Beziehungen
    • Gänzliche Vermeidung von Beziehungen
    • Zwanghaftes Ringen um die Anerkennung in der eigenen Familie
    • Reaktanz und/oder Rebellion als Antwort auf Annäherung
    • Völlige körperliche und/oder psychische Erschöpfung
    • Beziehungsabbrüche

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DEN KAMPF BEENDEN

Selbst Menschen, denen es gelingt, diese destruktiven Muster zu erkennen und sich ihrer familiären Rolle bewusst zu werden, haben große Schwierigkeiten damit, sich aus deren Einfluss zu befreien. Erst der gemeinsame empathisch-analytische Blick von außen schafft die nötige Distanz zum Geschehen und zu den Beteiligten des Geschehens.

So lassen sich die bekannten Denk- und Verhaltensmuster ablegen und verinnerlichte Glaubenssätze auflösen, um wechselseitig befriedigende Beziehungen sowie ein zufriedenstellendes und erfüllendes Leben zu führen – im Innen wie im Außen.

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Meine Frage an Sie:

Welche Rolle war Ihnen als Kind vertraut? Welche Verhaltensweisen durften Sie zeigen, welche nicht? Welche Gefühle wurden tabuisiert?

Eine wichtige Erinnerung an Sie

  • Sie sind mehr als die Rolle, die Ihnen in der Vergangenheit zugeteilt wurde.
  • Sie entscheiden heute über Ihre Grenzen.
  • Sie sind wertvoll – einfach, weil es Sie gibt.
  • Sie dürfen Ihren eigenen Weg gehen.

Wenn Sie bei diesem Prozess eine empathische Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei mir.

 

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Dysfunktionale Familien: Die Rolle des Clowns

Photo by Marcos Ferreira on Unsplash
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Dysfunktionale Familien: Die Rolle des Clowns

Ich lache, obwohl ich weinen will. Ich lache, obwohl ich innerlich zerbreche. Ich lächle, obwohl ich traurig bin. Nach außen hin wirkt alles gut: Das Kind lacht viel, reißt Witze und unterhält die ganze Familie. Doch wie es im Inneren des Kindes aussieht, zeigt es nicht. Wie sehr die Clowns in der Familie unter ihrer fröhlichen Maske leiden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Heute stelle ich Ihnen den sechsten Teil der mehrteiligen Serie „Familienrollen – Wenn die Rolle in der Familie zum Gefängnis wird“ vor, die Ihnen dabei helfen können, sich selbst, die Beziehung zu Ihren Bezugspersonen sowie Ihre Kindheit bzw. Jugend besser zu verstehen.

WER ODER WAS IST DER CLOWN IN DER FAMILIE?

Kinder in der Rolle des Familienclowns sind äußerlich Strahlenaturen. In ihrer Gegenwart scheint alles leicht und heiter zu sein, sie machen Späßchen, sind selten um einen frechen Spruch verlegen und verstehen es stets, die kippende Stimmung zu retten. 

Was sich in ihrem Inneren abspielt, behalten sie jedoch für sich. Das fröhliche Gesicht ist ihre Maske und ihr Schutzschild zugleich.

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ABLENKUNG UND UNTERHALTUNG ALS ÜBERLEBENSSTRATEGIEN

Kinder, die die Rolle des Clowns einnehmen, stehen häufig im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie erhalten in der Regel positive Rückmeldungen für ihr heiteres Wesen und ihre Fähigkeit, gute Laune zu verbreiten. Sie verfügen oftmals über feine Antennen für den drohenden Wechsel von Stimmungen und reagieren darauf mit ihren erlernten Überlebensstrategien: Ablenken und unterhalten.

Sobald „etwas in der Luft liegt“, spulen sie eine ganze Bandbreite an Verhaltensweisen ab, die alle mehr oder minder denselben Zweck dienen: Spannungen zu reduzieren, Konflikte zu beenden und/oder negative Gefühle zu überspielen bzw. andere dazu zu bewegen, sich besser zu fühlen.

Dieses Verhalten wird häufig zu einer zweiten Persona, und greift über den familiären Kontext hinaus – in die Schule, den Beruf und den Kontakt zu Gleichaltrigen. Entscheidend ist hierbei jedoch, dass die innere Verfassung nicht mit der nach außen hin gezeigten übereinstimmt, sondern in der Regel eine tiefe Spaltung besteht. 

Traurigkeit, Angst, Scham, Wut/Zorn und/oder ähnliche Gefühle bleiben hinter der Fassade verborgen.

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DAS VERZWEIFELTE KIND HINTER DER MASKE

Kinder in der Rolle des Clowns verlieren oftmals den Bezug zu ihren eigenen Gefühlen, insbesondere dann, wenn es sich um negative handelt. Gerade in der Gesellschaft anderer Menschen sind sie darauf konzentriert, ihre heitere Maskerade aufrechtzuerhalten und laufen dabei häufig, über die Strenge zu schlagen und ihre Mitmenschen befremdet zurückzulassen. 

Unter Umständen zeigt sich dieses Verhalten auch in Kontexten, in denen Heiterkeit und Späße völlig unangebracht sind – etwa in beruflichen Situationen, Trauerfeiern und/oder als Reaktion auf einen Schicksalsschlag. Den Schmerz „weglachen“ zu wollen ist dabei zunächst keineswegs abwegig. Problematisch wird es erst, wenn jede Form von Verletzung oder schmerzlicher Erfahrung – sei es die eigene oder die anderer – von vorneherein mit Humor im Keim erstickt werden soll. 

Die Diskrepanz – oder auch Aufspaltung – zwischen dem, was tatsächlich empfunden wird und dem, was nach außen hin gezeigt wird, kann langfristig zu psychosomatischen Beschwerden führen. Das heißt, es treten Symptome auf, die sich rein organisch nicht erklären lassen.

Ihre eigene Verzweiflung, Traurigkeit und/oder das Gefühl, von niemanden wirklich verstanden zu werden, fühlt sich so beängstigend und überwältigend an, dass das  Erleben dieser Gefühle um jeden Preis vermieden muss.

Gleichzeitig heischen sie nach Aufmerksamkeit, genießen es zuweilen, im Mittelpunkt zu stehen und die Lacher auf ihrer Seite zu wissen. Aber erst durch die Reduktion auf die Rolle des Clowns unter Aufgabe aller anderen potenziellen Rollen, unterschiedlicher Gefühle und Vielfalt an potenziellen Reaktionen entsteht das Risiko, psychische Erkrankungen zu entwickeln, wie etwa Depressionen.

Photo by Ümit Bulut on Unsplash
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LACHEN UND HUMOR ALS MEDIZIN: DIE DOSIS MACHT DAS GIFT

So fatal der Umgang mit negativen Erlebnissen und/oder negativen aufkommenden Gefühlen sein mag, verfügen die Clowns in der Familie über eine besondere Fähigkeit, die anderen Menschen oftmals fehlt: Sie können ihren Humor und ihr Lachen dazu verwenden, sich selbst wieder aufzurichten, wenn sie am Boden angelangt sind. Oder auch dazu, selbst schwierigen Situationen etwas Positives abzugewinnen – und sei es auch nur die Gelegenheit, zu einem späteren Zeitpunkt daraus eine gute Geschichte zu machen.

Es ist jedoch wichtig zu unterstreichen, dass der Humor langfristig keinen zynischen Zug annimmt, denn Zynismus und Verbitterung gehen häufig Hand in Hand miteinander und vergiften allmählich das eigene Leben. Auch die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, ist eine zweischneidige – auf der einen Seite bedeutet es, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und in der Lage zu sein, kleineren Missgeschicken durchaus etwas Amüsantes abgewinnen zu können.

Auf der anderen Seite bedeutet es genau das: Sich selbst nicht ernst (genug) zu nehmen, über sich zu lachen, bevor es andere tun. Denn wenn man selbst zuerst lacht, schmerzt das Lachen der anderen vermeintlich weniger.

Es ist wie so oft die Dosis, die das Gift macht – aber auch die Intention, die dahintersteckt: Tatsächlich empfundenes Amüsement – oder eben doch reiner Selbstschutz vor den anderen.

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash
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WIE ERKENNE ICH, OB ICH MICH HINTER MEINEM HUMOR VERSTECKE?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Ihnen dabei helfen zu erkennen, ob Sie Ihren Humor dazu nutzen, sich von Ihren eigenen Gefühlen abzuschirmen und/oder andere Menschen nicht hinter Ihre heitere Fassade blicken zu lassen.

    • Jemand macht Ihnen gegenüber eine spitze und/oder spöttische Bemerkung, die Sie mit einem Scherz kontern. Innerlich fühlen Sie sich getroffen, behalten dies jedoch für sich. Schließlich möchten Sie nicht für eine Spaßbremse gehalten werden.
    • Sie vermeiden es, über ernste(re) Themen zu sprechen und lenken das Gespräch in der Regel in eine andere – meist heitere – Richtung.
    • Sie gelten in Ihrem Umfeld als der- bzw. diejenige, der/die immer lacht, etwas Lustiges zu erzählen hat und/oder niemals schlechte Laune.
    • Sie gehen Menschen mit einer negativen Ausstrahlung konsequent aus dem Weg und halten davon Abstand, andere nach ihren Sorgen und Ängsten zu fragen.
    • Sie sind darum bemüht, jederzeit und an jedem Ort für eine gute Stimmung zu sorgen. Ihre Antennen für Stimmungsänderungen sind außerordentlich fein ausgeprägt, weshalb Sie bereits früh gegensteuern, wenn Sie bemerken, dass die Stimmung zu kippen droht.
    • Sie haben das Gefühl, sich in Gegenwart anderer Menschen verstellen zu müssen, denn die wenigsten Menschen wissen, wie es in Ihnen aussieht, wenn Sie allein sind.
    • Manchmal wünschen Sie sich geradezu verzweifelt, dass jemand Ihre innere Not wahrnimmt und sich aus echtem Interesse danach erkundigt, wie es Ihnen wirklich geht.

All das können Hinweise darauf sein, dass Sie Ihre Rolle als Clown und/oder Unterhalter:in so tief verinnerlicht haben, dass Sie Ihnen zu einer zweiten Natur geworden ist. Aber das menschliche Erleben umfasst das gesamte Gefühlsspektrum: Von Freude, Fröhlichkeit über Wut, Trauer und Schmerz. Jedes Gefühl – ob positiv oder negativ – hat seine Berechtigung, denn es liefert uns wichtige Informationen über uns selbst, unsere Ziele, Sehnsüchte und Ängste.

Genauso haben auch Sie das Recht dazu, aus Ihrer Rolle herauszutreten und andere Menschen hinter Ihre Fassade blicken zu lassen. Ihre Verletzlichkeit ist keine Schwäche, auch wenn sich das in Ihrer Kindheit und Jugend anders angefühlt hat und womöglich sogar gegen Sie verwendet wurde.

Sie müssen nicht allen gefallen, um liebenswert bzw. der Liebe anderer würdig zu sein. Die Menschen, die Sie wertschätzen und respektieren, werden auch Ihre vermeintlichen Schattenseiten und dunklen Stunden gemeinsam mit Ihnen durchstehen.

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Meine Frage an Sie:

Welche Gefühle waren in Ihrer Familie erlaubt, welche nicht? Welche Art von Humor war in Ihrer Familie „in Ordnung“? Wie gehen Sie heute mit „verbotenen“ Gefühlen um?

Eine wichtige Erinnerung an Sie

  • Sie dürfen traurig sein.
  • Sie dürfen verzweifelt sein.
  • Sie dürfen wütend sein.
  • Sie dürfen Ihre Maske fallen lassen.
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, andere Menschen glücklich zu machen.
  • Sie dürfen Ihre Gefühle äußern.
  • Ihre Gefühle und verdienen Beachtung.
  • Sie (!) verdienen Beachtung.

Wenn Sie bei diesem Prozess eine empathische Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei mir.

 

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Perfekte Anleitung für gescheiterte psychologische Beratungen

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Perfekte Anleitung für gescheiterte psychologische Beratungen

Eine Anleitung zum Scheitern in 10 Schritten. So scheitert garantiert jede Beratung. 

Im heutigen Beitrag finden Sie die perfekte Anleitung für gescheiterte psychologische Beratungen – online und offline. 

Hinweis vorab: Dieser Beitrag versteht sich als nicht sonderlich ernst gemeint, soll Sie aber bestenfalls zum Nachdenken darüber anregen, mit welchen Erwartungen und Verhaltensweisen Sie sich möglicherweise selbst sabotieren und eine Veränderung verhindern.

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Schritt 1:  Stillstand. Sie wollen überhaupt keine Beratung, weder online noch offline.

Ja, Sie haben richtig gelesen. Im Grunde genommen wollen Sie überhaupt nicht beraten werden – schon gar nicht psychologisch oder online. Deswegen setzen Sie von vorneherein alles daran, die Beratung scheitern zu lassen.

Wie? Sie verweigern das Gespräch, stellen das Mikrofon ab und/oder machen nebenbei etwas anderes. Ganz sicher jedoch sprechen Sie nicht über sich und Ihr Anliegen.

Schritt 2:  Sie halten psychologische Beratung für esoterischen Hokuspokus

… und sind enttäuscht, wenn weder Esoterik noch Hokuspokus zum Einsatz kommen. Und noch enttäuschter werden Sie, wenn Sie feststellen, dass in erster Linie kommuniziert wird und Sie Ihr Anliegen in Worte kleiden müssen.

Weder lassen sich Ihre Gedanken lesen noch kann man Ihnen Ihre Probleme zwangsläufig ansehen. Noch unwahrscheinlicher ist es, sie mit einem Fingerschnipsen verschwinden zu lassen.

Schritt 3:  Sie erwarten ein Wunder.

Und zwar jetzt gleich. Spätestens aber morgen.

Weder haben Sie die Zeit noch die Muße, sich eingehend mit sich selbst zu befassen oder etwas dafür zu tun, das eine Veränderung einleiten könnte.

Immerhin bezahlen Sie für die gebuchte Zeit und da könnte man doch zumindest erwarten, dass Sie nicht auch noch selbst (mit)arbeiten müssen. Oder?

Schritt 4:  Sie wollen eigentlich nichts verändern.

Im Prinzip soll sich alles von jetzt auf gleich ändern, aber ohne, dass sich etwas ändert. Vor allem aber nicht Sie selbst.

Wenn sich jemand ändern sollte, wären das ohnehin die anderen. Alles soll sich ändern und alles soll gleich bleiben. Zur selben Zeit.

Kurzum, ein Paradoxon.

Schritt 5:  Sie haben keine Zeit.

Ja, es wäre nett, wenn sich etwas zum Besseren ändern würde, aber leider fehlt Ihnen die Zeit dafür.

Zu viele Termine, Pflichten, Interessen und abschalten möchte man ja auch noch. Deshalb soll ein einziges Gespräch im Idealfall alles richten, was derzeit in Schieflage geraten ist, denn über mehr Zeit verfügen Sie leider nicht.

Und überhaupt – Zeit ist Geld.

Schritt 6:  Sie haben überhaupt nicht nachgedacht, was Sie sich von einer Beratung erhoffen

… denn immerhin ist es die Aufgabe des bzw. der Berater:in, Ihnen zu sagen, wieso Sie die Beratung in Anspruch nehmen. Dafür zahlen Sie schließlich, oder nicht?

Schritt 7:  Ihre Umgebung ist alles andere als ungestört.

Jederzeit könnten Ihr:e Partner:in, Ihre Kinder oder jemand anderes in das Beratungsgespräch hineinplatzen. Privatsphäre? Ein Rückzugsort? Ein Ort, an dem Sie sich fallen lassen könnten? Fehlanzeige.

Draußen lärmt außerdem eine Baustelle, Ihre Nachbarn streiten sich lautstark, das Telefon klingelt permanent und im Hintergrund laufen das Radio und/oder der Fernseher.

Ablenkung ist also vorprogrammiert.

Schritt 8:  Sie sind unehrlich, erfinden Geschichten und sprechen über alles Mögliche, nur nicht über sich und Ihre Situation.

Der Baron von Münchhausen würde vor Neid erblassen angesichts der Geschichten, die Sie zu erzählen haben. Ausschweifend, ausgeschmückt und alles, nur nicht wahr.

Oder Sie erzählen wiederholt von Ihrem Nachbar und dessen Problemen, lassen sich ausschweifend über das Wetter oder Ihr Frühstück aus. Sobald das Gespräch eine andere – tiefere Wendung – nimmt, blocken Sie ab, steigen Sie aus oder tauchen ganz unter.

Schritt 9:  Sie wollen einfach nur Zustimmung und hören, dass Sie recht haben und die anderen unrecht. 

Sie bezahlen Ihr hart verdientes Geld und nehmen folglich für sich in Anspruch, dass man Ihnen recht gibt, nicht widerspricht und Ihnen grundsätzlich nach dem Mund redet. Wer zahlt, schafft schließlich an.

Alternative Sichtweisen, mögliche blinde Flecken und ein kritischer Blick von außen sind nicht gefragt. Stattdessen möchten Sie ausschließlich bestätigt werden, kontinuierlich Zustimmung erhalten und sich keinesfalls mit einer potenziellen Gegenstimme auseinandersetzen.

Schritt 10:  Sie bleiben bei dem bzw. der falschen Beraterin, obwohl nichts stimmt: Weder die Chemie noch das Vertrauen.

Auch nach dem zehnten Gespräch, das Ihnen Bauchschmerzen bereitet, bleiben Sie bei der Person, für die Sie sich entschieden haben. Und das, obwohl Sie sich permanent missverstanden, nicht gehört oder wertgeschätzt fühlen und auch nicht in der Lage sind, zumindest eine gewisse Vertrauensbasis aufzubauen. Denn schließlich haben Sie bereits einiges Geld investiert, oder? Das kann schließlich nicht umsonst gewesen sein.

Zähne zusammenbeißen und durchhalten ist Ihre Devise. Was lange währt, wird endlich gut – so lautet Ihre Hoffnung.

Photo by Michael Oxendine on Unsplash
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Wie es mit der psychologischen Beratung doch noch klappen kann

Sie ahnten bereits beim Lesen des Titels, dass es sich um eine äußerst überspitzte Darstellung handelt. Tatsächlich sind viele der geschilderten Verhaltensweisen einfach nur menschlich. Wir setzen uns ungern mit unseren Schattenseiten, schlimmen Erlebnissen und/oder unserem Scheitern auseinander.

Gerade, wenn Sie erstmals darüber nachdenken, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann es sehr gute und valide Gründe dafür geben, sich selbst (vor weiteren) Verletzungen und/oder Enttäuschungen schützen zu wollen.

Trotzdem können Sie die Anti-Anleitung dazu nutzen, sich selbst einmal in Ruhe zu fragen, welche möglichen Gegenschritte sinnvoll wären, um aus der gescheiterten Beratung eine erfolgreiche bzw. gelungene Beratung zu machen. Zudem hilft sie Ihnen  dabei zu reflektieren, welche Hemmnisse und/oder Hindernisse Sie davon abhalten, sich auf eine Beratung und den Prozess zur Veränderung einzulassen.

Sprechen Sie Ihre Ängste, Sorgen und Zweifel am besten sobald wie möglich an, denn in der Beratung stehen Sie mit Ihrem Anliegen im Fokus.

Wenn Sie weitere Unterstützung oder Tipps benötigen, können Sie dazu auch den Artikel „Die passende Beratung finden: Worauf Sie achten sollten“ lesen. Darin gehe ich darauf ein, anhand welcher Kriterien Sie eine Entscheidung für oder gegen einen bzw. eine Beraterin treffen können. 

Sie möchten mit mir zusammenarbeiten?

Im Erstgespräch erfassen wir Ihre persönliche Situation sowie Ihr individuelles Anliegen. Gemeinsam eruieren wir, welche Form und Intensität der Beratung für Sie infrage kommt. Ich stehe Ihnen dabei unterstützend und beratend zur Seite - empathisch, wertfrei und transparent. (Bildquelle: Photo by Danilo Batista on Unsplash)

 

Weitere Kanäle, auf denen Sie regelmäßig neue Inhalte von mir finden, sind derzeit Facebook und Instagram.

 

© 2023 Romy Fischer

Warum bin ich so unglücklich? 5 Wegweiser zum Glück – Teil 3

Photo by Stan B on Unsplash
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5 Wegweiser zum Glück(lichsein) – Teil 3

Warum bin ich so unglücklich? Warum bin ich immer so unzufrieden? Heute stelle ich Ihnen den dritten Teil der Serie 5 Wegweiser zum Glücklichsein vor, die Ihnen dabei helfen können, sich zufriedener mit sich und Ihrem Leben zu fühlen.

 

1. ) DANKBARKEIT

Vergessen Sie nicht, ab und zu dankbar zu sein.

In einer Welt, in der materieller Reichtum mehr denn je zählt, neigen wir nur allzu leicht dazu, unser Glück von unserem Besitz abhängig zu machen – und wollen ihn folglich immer weiter steigern.

Betrachten Sie einmal all die Dinge um sich herum, die Sie bereits besitzen, die Menschen, die Sie umgeben und fragen Sie sich, ob Sie nicht bereits sehr viel haben, wofür Sie dankbar sein können.

Photo by Debby Hudson on Unsplash
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2. ) LACHEN ALS MEDIZIN

Lachen ist die beste Medizin – und es ist außerdem ansteckend.

Es gibt Zeiten, in denen es sich gut anfühlt, sich seiner Trauer oder Niedergeschlagenheit hinzugeben.

Aber wenn Sie sich wieder wirklich gut fühlen möchten, dann sollten Sie laut und aufrichtig lachen; über sich selbst, über die Situation, über einen lustigen Film oder ein lustiges Video, einen verrückten Gedanken … Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ein Lachen und Lächeln, das aus Ihrem tiefsten Inneren kommt, bewirkt viel mehr als Betäubungsmittel (Alkohol) oder Glücklichmacher (Schokolade).

Photo by Allef Vinicius on Unsplash
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3. ) WAHLVERWANDTSCHAFT: FREUNDSCHAFTEN SIND GOLD WERT

Erinnern Sie sich an Ihre Bekannten, an Ihre Freundinnen und Freunde.

Freund:innen sind nicht nur in den sonnigen Zeiten des Lebens an Ihrer Seite, sondern stehen Ihnen auch in schwierigen Situationen bei.

Ihre Freund:innen glauben an Sie, auch und gerade, wenn Sie selbst an sich (ver-) zweifeln. Wann haben Sie sich das letzte Mal bei einem guten Freund oder einer guten Freundin gemeldet?

Wann waren Sie selbst das letzte Mal ein:e gute:r Freund:in?

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash
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4. ) SICH SELBST TREU BLEIBEN 

Bleiben Sie sich selbst treu, verbiegen Sie sich nicht ständig für andere.

Verbiegen Sie sich nicht, um anderen zu gefallen oder um in die Gesellschaft zu passen.

Das heißt nicht etwa, dass Sie egoistische oder narzisstische Charaktereigenschaften pflegen sollen, sondern vielmehr, dass Sie Ihrem inneren Kompass folgen sollten, der Ihnen meistens sehr genau mitteilt, was für Sie stimmig und/oder richtig ist und was nicht.

Verabschieden Sie sich von Dingen, die Sie verletzen oder die Ihnen das Gefühl vermitteln, Sie seien wenig(er) wert. Seien Sie sich selbst ein:e gute:r Freund:in.

Die längste Beziehung Ihres Lebens führen Sie schließlich mit sich selbst. Wäre es da nicht naheliegend, die Beziehung zu sich selbst und seinen Werten zu pflegen?

Photo by Ali Kazal on Unsplash
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5. ) SICH ZEIT LASSEN, ZEIT NEHMEN UND ZEIT GEBEN

Zeit ist ein kostbares Gut, mit dem Sie bedächtig umgehen sollten.

Gleichzeitig ist sie eines der wenigen Dinge, die wir als völlig selbstverständlich ansehen, bis sie uns davonläuft.

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht, sagt man häufig, wenn es um Veränderungsprozesse geht. Das gilt auch für Ihr Leben.

Steigen Sie ab und zu aus dem Hamsterrad aus, gönnen Sie sich eine Auszeit und lassen Sie den täglichen Stress und Wahnsinn für eine Weile hinter sich. In der Regel geht die Welt nicht davon unter, wenn Sie Ihr Tempo ein wenig entschleunigen.

Zeit ist Währung und Ressource zugleich – gehen Sie großzügig mit ihr um, wenn es um Sie geht und sparsam, wenn es um andere geht.

Jeder Mensch hat sein eigenes Lebenstempo und es ist niemals Ihre Aufgabe, das Tempo eines anderen Menschen zu Ihrem zu erklären.

Photo by Aron Visuals on Unsplash
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Meine Frage an Sie: Wie gehen Sie mit sich selbst um? Welchen Umgang pflegten Ihre Eltern bzw. Ihre Bezugspersonen mit sich selbst – waren sie hart und unnachgiebig, ließen sie sich gehen und/oder schufteten sie von früh bis spät, ohne sich jemals die Zeit für sich selbst und ihre Bedürfnisse zu nehmen?

 

WENN SIE MERKEN, DASS SIE ALLEINE NICHT WEITERKOMMEN

Sie fragen sich noch immer, warum Sie so unglücklich sind? Was in Ihrem Leben Sie unzufrieden macht, obwohl äußerlich alles in Ordnung scheint?

Zögern Sie sich nicht, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Das kann das Gespräch mit einem bzw. einer guten Freundin sein, eine psychologische Beratung und/oder ein Anruf bei der Telefonseelsorge.

Wenn Sie mit mir arbeiten möchten, schreiben Sie mir gerne eine Nachricht via E-Mail an kontakt@romy-fischer.de oder nutzen Sie das Kontaktformular. Sie sind nicht alleine.

 

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© 2023 Romy Fischer

Warum bin ich so unglücklich? 5 Wegweiser zum Glück – Teil 2

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash
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5 Wegweiser zum Glück(lichsein) – Teil 2

Warum bin ich so unglücklich? Warum bin ich immer so unzufrieden? Heute stelle ich Ihnen den zweiten Teil der Serie 5 Wegweiser zum Glücklichsein vor, die Ihnen dabei helfen können, sich zufriedener mit sich und Ihrem Leben zu fühlen.

 

1. ) ANDEREN GUTES TUN

 Tun Sie anderen Menschen etwas Gutes. 

Ob es sich um ein aufrichtig gemeintes Kompliment handelt, eine Hilfestellung bei einer Aufgabe oder darum, jemandem ein:e gute:r Zuhörer:in zu sein – wenn Sie bereit sind, anderen Gutes zu tun, tun Sie sich selbst ebenfalls gut, denn Ihr eigenes Wohlbefinden steigert sich dadurch.

Photo by Nathan Dumlao on Unsplash
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2. ) ERFOLGE FEIERN

Feiern Sie sich und Ihre Erfolge – die großen und seltenen, aber auch die kleinen und alltäglichen.

Sei es die bestandene Klausur, das erfolgreiche Gespräch mit Ihren Vorgesetzten oder auch nur so etwas Alltägliches wie der angefallene Haushalt, den Sie gemeistert haben. Es ist nichts Verkehrtes daran, sich für Geschafftes zu loben – ganz im Gegenteil! Denn wie oft würdigt man seine eigenen täglichen Anstrengungen und Leistungen nicht und putzt sich für schiefgegangene Kleinigkeiten stattdessen auch noch herunter?

Sich selbst und seine Leistungen anzuerkennen sind daher ein wichtiger Schritt zu einem besseren Wohlbefinden.

Photo by Brett Garwood on Unsplash
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3. ) ANSPRUCH AUF PERFEKTION ABLEGEN

Legen Sie Ihre perfektionistische Anspruchshaltung ab.

Es ist eine weit verbreitete Illusion, dass die Dinge um einen herum perfekt zu laufen haben. Denn das tun sie in der Regel nicht. Ebenso wenig ist der Mensch dazu in der Lage, ‚perfekte‘ Ergebnisse oder Verhaltensweisen abzuliefern. Perfektion – ergo Vollendung – bedeutet Stillstand. Leben jedoch ist ein Prozess.

200 % Einsatz sollten Sie dann geben, wenn Sie selbst davon überzeugt sind, dass es Sie weiterbringt – nicht, wenn andere es Ihnen auftragen.

Fokussieren Sie Ihren Blick auf die wesentlichen Dinge, die es wert sind, sich dafür anzustrengen.

Photo by Zach Lucero on Unsplash
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4. ) VERZEIHEN KÖNNEN

Üben Sie sich im Verzeihen. Auch und vor allem sich selbst gegenüber.

Es lebt sich wesentlich leichter, wenn man sich und anderen Menschen hin und wieder verzeiht. Wir alle machen Fehler, verhalten uns gelegentlich falsch oder sind schlecht gelaunt und entsprechend wenig rücksichtsvoll. Aber nicht jede Kleinigkeit sollte Ewigkeiten nachgetragen werden.

Nicht zu verzeihen sollten Sie sich für die wirklich wichtigen Dinge aufheben, denn innerlicher Groll ist ein schleichendes Gift, das in erster Linie Ihnen selbst schadet.

Zu verzeihen kann befreiend sein – für Sie selbst und auch für Ihr Gegenüber.

Photo by Paul Gilmore on Unsplash
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5. ) SICH SELBST REFLEKTIEREN

Reflektieren Sie sich selbst.

Nehmen Sie sich regelmäßig die Zeit und gehen Sie in sich. Hinterfragen Sie Ihr Verhalten, Ihren Umgang mit anderen und natürlich auch mit sich selbst.

    • Sind Sie zufrieden damit?
    • Wo hakt es noch?
    • Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
    • Wer oder was fehlt Ihnen zur Umsetzung?

Wir können an uns wachsen, gerade an unseren Fehlern und Schwächen.

Umso wichtiger ist es, sich selbst infrage zu stellen und an sich zu arbeiten. Wie schon im 3. Punkt dargestellt, ist das Leben ein ständiger Prozess, kein endgültiger Zustand.

Das klingt nach Anstrengung? Sicherlich, das ist es auch. Sofern Sie aber nicht auf dem gleichen Stand Ihrer Persönlichkeitsentwicklung stehen bleiben wollen, sollten Sie sich selbst die Zeit und Mühe wert sein.

Photo by Christopher Sardegna on Unsplash
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Meine Frage an Sie: Erkennen Sie sich selbst und Ihre Leistungen wirklich an? Warten Sie insgeheim darauf, dass Ihre Eltern Ihnen die Anerkennung entgegenbringen, die Sie sich heimlich immer gewünscht haben?

 

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Warum bin ich so unglücklich? 5 Wegweiser zum Glück

Photo by Averie Woodard on Unsplash
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5 Wegweiser zum Glück(lichsein) – Teil 1

Warum bin ich so unglücklich? Warum bin ich immer so unzufrieden? Heute stelle ich Ihnen den ersten Teil der Serie 5 Wegweiser zum Glücklichsein vor, die Ihnen dabei helfen können, sich zufriedener mit sich und Ihrem Leben zu fühlen.

 

1. ) SCHLUSS MIT VERGLEICHEN

Hören Sie auf, sich mit anderen Menschen zu vergleichen. Oder: Vergleichen Sie sich ab heute nur noch mit einer früheren Version Ihrer selbst.

Fragen Sie sich oft, warum Sie unglücklich sind? Versuchen Sie, bei sich selbst zu bleiben, den Fokus auf sich und Ihr Leben zu richten. Es wird immer Menschen geben, die vermeintlich mehr als Sie zu haben scheinen – aber ebenso gibt es auch Menschen, die sehr viel weniger besitzen als Sie.

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2. ) UNERREICHBARES GLÜCK

Rennen Sie nicht dem großen und unerreichbaren Glück* hinterher.

Wenn Sie mit Scheuklappen und einem Tunnelblick durch das Leben gehen, entgehen Ihnen sehr viele kleine Glücksmomente, kleine Freuden, die Sie bereichern und Ihre Zufriedenheit steigern können. Ihre Aufmerksamkeit kann sich auf das Defizitäre richten – oder aber auf das, was Sie bereits haben oder auf Ihrem Weg zum Ziel finden können.

*Ersetzbar durch: Geld, Immobilien, Partner:in …

Photo by Sharon McCutcheon on Unsplash
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3. ) BEWUSSTHEIT FÜR DEN AUGENBLICK

Leben Sie bewusst in der Gegenwart, nicht (ausschließlich) in der Vergangenheit oder Zukunft.

Schließen Sie mit Ihrer Vergangenheit ganz allmählich Frieden, verzeihen Sie sich Fehler oder die Dinge, die schiefgelaufen sind. Versteifen Sie sich nicht auf das Morgen, sonst verlieren Sie den Blick für das Heute, für das Hier und Jetzt.

Wichtig ist, sich die Gegenwart immer wieder ins Bewusstsein zu rufen: Durch das Hineinspüren in den Körper, die Bewusstheit für das, was Sie gerade tun und/oder das, was Sie im Außen wahrnehmen.

Photo by Marek Piwnicki on Unsplash
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4. ) NEUES WAGEN

Erweitern Sie Ihren Horizont, indem Sie sich auf neue Erfahrungen einlassen.

Aus alten Gewohnheiten, Umgebungen oder Tätigkeiten auszubrechen kann sehr befreiend sein.

Probieren Sie sich und Ihre Fähigkeiten immer wieder aufs Neue aus, folgen Sie Ihrer Neugier und versuchen Sie sich an Dingen, die Sie bislang vermieden haben.

Photo by Emma Simpson on Unsplash
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5. ) UNGESUNDEN PESSIMISMUS STOPPEN

Setzen Sie hin und wieder Ihre pessimistische Brille ab und sehen Sie die Dinge so, wie sie oftmals sind (und nicht so, wie Sie sie sich in Ihren schlimmsten Vorstellungen auszumalen pflegen).

Pessimist:innen gelten umgangssprachlich als Optimist:innen mit Erfahrungen. Doch zu welchem Preis?

Mit einem Hauch von Optimismus beflügeln Sie sich selbst, in Ihren Gedanken und in Ihren Taten. Sich selbst erfüllende Prophezeiungen funktionieren nicht nur in eine Richtung. Das bedeutet keineswegs, künftig nur noch Luftschlösser zu bauen, sondern eine gesunde Balance zwischen vorweggenommener Enttäuschung und ausufernder Vorfreude zu finden.

Photo by Jacqueline Munguía on Unsplash
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Meine Frage an Sie: Was hält Sie davon ab, sich glücklich zu fühlen? Durfte man in Ihrer Ursprungsfamilie überhaupt glücklich sein, ohne damit gleichzeitig Unglück „heraufzubeschwören“?

 

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© 2023 Romy Fischer

Schluss mit Wartelisten: Psychologische Online-Beratung

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Schluss mit Wartelisten: Psychologische Online-Beratung

Ein Großteil der Menschen, der dringend Unterstützung und Hilfe benötigt, erhält sie erst sehr spät – und oftmals überhaupt nicht. Wartelisten mit einer Wartezeit von einem oder sogar zwei Jahren sorgen dafür, dass sich leichte akute Schwierigkeiten chronifizieren oder unmittelbar in eine handfeste Krise verwandeln, die – bei frühzeitiger Hilfe – häufig hätte abgemildert bzw. unter Umständen ganz verhindert werden können.

Zwei der vielen Vorteile von psychologischer Online-Beratung bestehen zum einen in ihrer schnellen Verfügbarkeit und zum anderen in ihrer örtlichen Unabhängigkeit. Die Gespräche erfolgen dabei über Orts- und Zeitgrenzen hinweg.

Damit die Beratung stattfinden kann: Technische Ausstattung

Was Sie für eine Online-Beratung an technischer Ausstattung benötigen? Das sind eine hinreichend stabile Internetverbindung sowie

    • … ein PC Laptop/Tablet (oder Ihr Smartphone)
    • … eine integrierte oder externe Webcam
    • … und schließlich Kopfhörer mit einem Mikrofon.  

Woher wissen Sie, ob Sie mit psychologischer Online-Beratung etwas anfangen können?

Das herauszufinden ist im Grunde genommen sehr simpel: Probieren Sie es im Zweifelsfall einfach aus.

Die meisten Menschen haben Zweifel, fühlen sich unsicher und/oder sind skeptisch, wenn sie das erste Mal online interagieren müssen, insbesondere wenn es um sensible Themen geht. Das ist völlig in Ordnung und mehr als nachvollziehbar. Der Sprung ins Unbekannte kann und darf nicht in einem wasserlosen Betonbecken enden, sondern sollte sicher aufgefangen werden.

Wenn Sie bereits an beruflichen virtuellen Meetings teilgenommen und diese als negativ bzw. unzureichend erlebt haben, kann ich Sie beruhigen: So läuft eine Online-Beratung nicht ab, schon alleine deshalb nicht, weil es bei dieser Beratungsform ausschließlich um Sie und Ihr Anliegen geht. Es ist Ihre Zeit.

9 hilfreiche Fragen zur Orientierung

Zur ersten Orientierung gebe ich Ihnen neun Fragen an die Hand, die Ihnen eine Entscheidung erleichtern:

    1. Möchten Sie sich auf weitere Wartelisten setzen lassen oder sind Sie auf der Suche nach zeitnah verfügbarer professioneller Hilfe?
    2. Scheuen Sie sich davor, psychologische Beratung vor Ort in Form eines Psychologen bzw. einer Psychologin (oder Therapeut:in) in Anspruch zu nehmen?
    3. Möchten Sie eine Veränderung in Ihrem Leben, sind aber räumlich oder zeitlich gebunden? Etwa durch (fehlende) Kinderbetreuung, den Beruf und/oder körperliche Einschränkungen?
    4. Verfügen Sie über einen hinreichend stabilen Internetzugang, ein internetfähiges Gerät wie einen PC (Laptop/Tablet) bzw. ein Smartphone?
    5. Sind Sie mit digitaler Technik vertraut und trauen sich zu, diese für die Kommunikation zu nutzen – oder zumindest einen Versuch zu wagen?
    6. Bereitet Ihnen der Gedanke, sich virtuell zu öffnen, ein leichtes Unbehagen, das Sie überwinden können?
    7. Können Sie sich bewusst eine feste Zeit für die Online-Gespräche nehmen, in der Sie (weitgehend) ungestört sind?
    8. Sind Sie bereit, in sich selbst zu investieren, um an sich und Ihren Themen zu arbeiten?
    9. Möchten Sie wirklich etwas verändern?

Wenn Sie diese Fragen bejahen können (es genügt auch ein zaghaftes „Ja“), sollten Sie das Experiment psychologische Online-Beratung wagen. Im schlimmsten Fall verlieren Sie etwa eine Stunde Ihrer Lebenszeit und etwas Geld. Im besten Fall stellen Sie fest, dass sowohl eine vertrauensvolle (Arbeits-) Beziehung als auch das Besprechen und Auflösen schwieriger Themen durchaus über Videogespräche möglich ist.

In diesem Sinne: Schluss mit Wartelisten!

 

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© 2023 Romy Fischer